Druckluftkrankheit

Druckluftkrankheit
Drụck|luft|krank|heit 〈f. 20; unz.〉 = Caissonkrankheit

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Druckluftkrankheit,
 
Druckfallkrankheit, Dekompressionskrankheit, Caissonkrankheit [kɛ'sɔ̃-, französisch], Taucherkrankheit, Bezeichnungen für akute Krankheitserscheinungen, die dadurch verursacht werden, dass der Organismus einem zu raschen Übergang von atmosphärischem Überdruck zu Normaldruck (Dekompression) ausgesetzt wird; tritt bei Tauchern oder Arbeitern im Caisson (Taucherglocke, Senkkasten) dann auf, wenn der Überdruck durch zu rasches Auftauchen oder Ausschleusen zu schnell nachlässt, ebenso bei raschem Aufstieg zum Höhenflug ohne Druckkabinen. Druckluftkrankheit äußert sich in schmerzhaftem Ohrendruck (Barotrauma), Empfindungsstörungen, Schwindel, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Blutungen aus Nase und Ohr, Lähmungen, Kollaps; bei explosionsartigem Drucksturz kann unter Atemnot, Bewusstlosigkeit und Zyanose der Tod infolge zentraler Atemlähmung eintreten, da durch den raschen Druckabfall die unter dem erhöhten Druck in den Geweben gelösten Gase, v. a. Stickstoff, als Gasbläschen in Blut, Geweben und Gelenken auftreten und hierdurch Embolien verursachen. Um der Druckluftkrankheit vorzubeugen, muss der Druck langsam vermindert werden, damit der frei werdende Stickstoff durch die Lungen entweichen kann. Bei Druckausgleichschwierigkeiten soll die Behandlung in einer Therapiekammer (Dekompressionskammer), in der Druckanstieg und Druckabfall regelbar sind, durchgeführt werden.
 
Die bei meerestechnischem Einsatz erworbene Druckluftkrankheit ist eine meldepflichtige Berufskrankheit. Zur Vermeidung von Druckluftkrankheiten bestehen Vorschriften über Ein- und Ausschleusen, begrenztes Beschäftigungsalter, Überwachungsuntersuchungen und Ausschließung körperlich ungeeigneter Personen. - In der Raumfahrt kommen bei Drucksturzwirkung auf den ungeschützten Organismus im Vakuum des Weltraums zu den spezifischen Symptomen der Druckluftkrankheit noch solche von akutem Sauerstoffmangel und nachfolgenden Gewebsschäden durch Siedeeffekte hinzu.

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Drụck|luft|krank|heit, die: Caissonkrankheit.

Universal-Lexikon. 2012.

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